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Reisesichert was ist gefährlich?

Avatar of ÖVM ÖVM | 29. März 2023 | Wirtschaft & Steuern


„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen…“ wusste auch schon der deutsche Dichter Matthias Claudius zu berichten. Warum fokussieren sich Urlauber häufig nur auf perfekt inszenierte Urlaubsbilder eines Landes? Warum konzentrieren sich Geschäftsreisende nur auf das Business und nehmen Risiken in Kauf, die sie gar nicht kennen? Meist ergibt sich die Antwort erst nach einem Schadensfall.

Was bedeutet also Reisesicherheit in der Gegenwart? Reisesicherheit ist von der Risikobetrachtung sehr dynamisch und ein zunehmend komplexes Unterfangen, mit einem hohen Maß an Verantwortung für alle Beteiligten. Während Unternehmen im Rahmen der Fürsorgepflicht Maßnahmen für die Reisenden umsetzen müssen, sind Privatpersonen eigenverantwortlich gefordert Prävention zu betreiben – und sei es nur eine entsprechende Versicherung abzuschließen.

Nicht nur Reiseaktivitäten nehmen nach der Corona-Krise wieder zu, sondern auch Straftaten von unterschiedlichen Tätergruppen, die durch diesen Reisestillstand ebenso massive Geschäftseinbußen hatten. Für Täter spielt es keine Rolle, wer der Reisende ist: Geschäftsreisen, NGO Einsätze, Urlaub oder Abenteuer – gelangt man in den Fokus, ist es meist zu spät zu reagieren. Reisevorbereitung ist somit essenziell!

Welche Länder sind gefährlich und wo erhalte ich Informationen?
Beispiel Südafrika: viele Reisebüros und online Plattformen vermitteln immer noch gerne Reisen in dieses durchaus interessante Land. Reisende begeben sich mit SUVs auf die Straßen (nicht vergessen: Linksverkehr - selbst Blinker und Wischerhebel befinden sich auf der falschen Seite…) und fahren quer durchs Land. Frage: gefährlich? Antwort: es kommt darauf an, wann und wo genau sie entlangfahren! An Kreuzungen/Ampeln, bei dichtem Verkehr sowie in der Nacht kommt es immer wieder zu smash-and-grab Attacken (Scheibe einschlagen und Sachen entwenden, egal ob jemand im Fahrzeug sitzt oder nicht). In Vorstädten werden auf Schnellstraßen Metalldorne, Steine oder Glas („spiking attacks“) auf fahrende Fahrzeuge geworfen oder durch Steinblöcke zum Halten gezwungen, um die Insassen bestenfalls „nur“ auszurauben. Selbst bei vermeintlich gesicherten Einrichtungen wie Flughäfen, sollte eine gewisse Awareness und Verhaltensregeln bekannt sein. Am OR Tambo International Airport von Johannesburg, kommt es zu vermehrten Fällen, von sogenannten „Follow home“-Überfällen, bei denen Reisende auf dem Weg zur Unterkunft ausgeraubt wurden. Dabei kam es auch zu Gewaltanwendungen (besonders in Richtung Pretoria und Johannesburg). Die Bereitschaft und Einsatzfähigkeit der Polizei ist nur bedingt möglich, teilweise sind sie selbst in kriminellen Aktivitäten verwickelt. Es bestehen im ganzen Land also unterschiedliche Sicherheitsrisiken. Pauschale Aussagen, dass es in Johannesburg gefährlicher ist als in Kapstadt, sind nicht richtig und kann man so nicht stehen lassen. Dies ist nicht nur ein Fakt aus Südafrika, sondern ein globales Thema, was Reisesicherheit betrifft.
Recherchiert man in den richtigen Quellen, findet man gefährliche Regionen in vermeintlich sicheren Staaten und umgekehrter Weise sichere Gegenden in Krisengebiete. Öffentliche Informationen über Länderrisiken bietet hier das österreichische Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten (BMEIA), welche Reisewarnungen in 6 Stufen kategorisiert und die Möglichkeit einer Registrierung für Auslandsreisende anbietet. Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei diesen Länderinformationen um teilweise diplomatisch geprägte Einstufungen handelt und manche Länder durchaus hinterfragt werden sollten. Private Länderdatenbanken liefern hier objektive Zahlen, Daten und Fakten aktuelle Sicherheitsereignisse im Minutentakt, automatische Abgleiche mit Georeferenzierung sowie ggf. Alarmierung und Kommunikation mit Reisenden.

Wie kann ich die Risiken auf Reisen minimieren?
Risiken wie, unsichere Verkehrsmittel, Straßenkriminalität, gewaltsame Demonstrationen, bewaffnete Überfälle, politische Unruhen, Terror, Erpressung und Entführung, medizinische Notfälle, uvm. stellen Reisende vor große Herausforderungen. Die Sicherheit bei der Entsendung von Mitarbeiter*innen ins Ausland ist in Zeiten globaler Geschäftstätigkeit ein zunehmend komplexes Unterfangen mit einem hohen Maß an Verantwortung für die Unternehmensleitung. Die Entsendung ist meistens auf das Business fixiert und sehr oft bleibt die persönliche Sicherheit auf der Strecke. Während Großunternehmen meist der Fürsorgepflicht mit eigenen Corporate Security Abteilungen nachkommen - welche vom Buchungsprozess, Krisenmanagement bis zur 24/7 Krisen-Hotline - alles vorbereitet haben, gibt es bei den kleinen und mittleren Unternehmen und auch den Hidden Champions teilweise noch massiven Nachholbedarf.
Vorbereitung/Prävention ist das Maß aller Dinge! Dabei spielen aktuelle Länderinformationen, die medizinische Versorgung und telefonische Erreichbarkeiten im Notfall eine wichtige Rolle. Praxisorientierte Reisesicherheitstrainings vermitteln adäquates Verhalten und vermitteln den Reisenden Selbstsicherheit, Aufmerksamkeit und das richtige Verhalten in Gefahren- und Notfallsituationen. Egal ob Geschäftsreise oder Urlauber, verhältnismäßige Prävention ist notwendig!

Eine entsprechende Versicherung abzuschließen, ist sinnvoll – aber (mit Sicherheit!) nicht ausreichend!