Betriebsnachfolge: ein Tabu-Thema?
Die Versicherungsmakler werden immer älter. Für die alten Branchenhasen heißt das, sich frühzeitig mit dem Thema Ruhestand und Nachfolge zu beschäftigen.
Planen Sie rechtzeitig Ihre Unternehmensübergabe!
Der Markt der Makler und Mehrfachagenten veraltet. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 50 Jahren. Eine Vielzahl wird in den kommenden Jahren rein altersbedingt den Ruhestand erreichen, Nachwuchs bzw. Interesse am Maklerberuf ist aber nicht in Sicht. Aus diesem Grund müssen sich betroffene Makler rechtzeitig mit dem Thema Nachfolge beschäftigen. Das ist keine leichte Herausforderung. Zudem gibt es bei den Maklern meist immense Fehleinschätzungen, wenn es um den Unternehmenswert geht.
Ihr Spezialist für Betriebsübergaben
Die Sewico Consulting GmbH ist ein Beratungsunternehmen, das sich auf den Versicherungsvertrieb spezialisiert hat. Neben der Tätigkeit in Versicherungsunternehmen verfügen wir als Unternehmensberater nunmehr über eine fast 20-jährige Beratungserfahrung aus vielzähligen und unterschiedlichsten Projekten im Versicherungsvertrieb.
Wir sind für Versicherer, Versicherungsmakler und Versicherungsagenturen tätig. Durch unser Branchen-Know-How, unsere Berufserfahrung und die Erweiterung unserer Kompetenz in den Bereichen Controlling und Steuerrecht können wir eine fundierte Beratung in allen Phasen des Unternehmertums gewährleisten:
- Gründung - wir beraten und unterstützen Sie bei der Gründung in steuerlichen, rechtlichen und unternehmerischen Fragen
- Optimierung in der Betriebsphase - wir begleiten Sie bei der erfolgreichen Entwicklung Ihres Unternehmens
- Nachfolge - wir planen und beraten Sie bei der erfolgreichen Gestaltung Ihrer Nachfolge bzw. Auflösung Ihres Unternehmens
Gemäß dem Anliegen vieler Unternehmer "Mein Lebenswerk hat auf Dauer Bestand" haben wir in vielen Fällen nicht nur die Unternehmensbewertung, sondern auch die Begleitung im Rahmen der Nachfolge erfolgreich gestaltet. Wir verfügen über aktuelle betriebswirtschaftliche als auch qualitative Branchen-Benchmarks und die zugrunde liegenden Best Practices, die zu einer Orientierung und auch nachhaltigen Verbesserung des Unternehmenserfolges dienen können.
Ebenso beschäftigen wir uns aktiv mit den Entwicklungen, aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Trends in der Versicherungsbranche. In diesem Zusammenhang halten wir Vorträgen und publizieren Fachbeiträge.
Fachartikel zum Thema Nachfolge
Übergabe von Maklerbeständen ist keine Einbahnstraße
Ab Juni 2018 bietet die Wiener Unternehmungsberatung SEWICO Consulting GmbH österreichweit Betriebsübergabe-Seminare für Versicherungsmakler an, die sich auf den verdienten Ruhestand vorbereiten. Im Interview erläutern die Geschäftsführer Wolfgang Willim und Ulrike Seyss-Willim ihren Zugang zur Nachfolge-Problematik.
ÖVM: Seit wann sind Sie in der Nachfolgeberatung für Versicherungsmakler tätig? Wie sehen Sie das Wettbewerbsumfeld und was sind die Besonderheiten, mit denen Sie punkten?
Wir kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, meine Frau aus der Steuerberatung und ich aus der Unternehmensberatung, wo ich schon seit 1997 selbständig tätig bin. 2011 haben wir unsere Kompetenzen zusammengeführt und die Unternehmensberatung Sewico gegründet, die seit 2012 verstärkt für Versicherungsmakler tätig ist. Da wir uns von Beginn an auf die Versicherungsbranche und hier speziell auf den Vertrieb fokussiert haben, war der Makler-Fokus vorgegeben. Zuerst gab es Beratungsthemen mit Versicherern, die auch den Vertriebsweg Makler betroffen haben. Mit dem Thema der Ausschließlichkeitsagenturen ab 1998 stieg die Nachfrage seitens der selbständigen Versicherungsvermittler sprunghaft, zeitversetzt die Beratung für Versicherungsmakler.
Die wesentlichen Themen waren und sind Unternehmertum und Nachfolge. Es gibt viele Berater, die Themen wie IT, Verkauf, Büroorganisation usw. abdecken, aber ein ganzheitlicher Zugang auf die Themen, damit meinen wir die Verknüpfung der Unternehmensberatung mit Steuerthemen und Praxisbezug, nicht zuletzt durch meine jahrelange Berufstätigkeit in der Versicherungsbranche, wird zumeist nicht abgedeckt. Dies sind die Stärken, mit denen wir punkten.
ÖVM: Sie arbeiten seit über 20 Jahren in der Versicherungsbranche und kennen wohl auch die Maklerbranche wie kein anderer. Wenn Sie zurückblicken: Was waren in dieser Zeit die wichtigsten Entwicklungen für Makler?
In den letzten Jahren zeigt sich eine gewisse Sensibilisierung für Themen wie Betriebsnachfolge und Unternehmensführung. Es ist ja die ureigenste Aufgabe der Unternehmer, ihr Unternehmen zu managen und zum Erfolg zu führen. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch Veränderungen im Umfeld. Kunden verhalten sich anders, sind informierter und hinterfragen Expertenmeinungen zunehmend öfter – Vertrauen allein reicht da nicht mehr aus. Auch durch die Verschärfung von gesetzlichen Rahmenbedingungen und die zunehmende Reduktion des Serviceangebotes seitens der Versicherer ist die gesamte Branche in Bewegung. Der erhöhte administrative Aufwand geht zu Lasten von Verkaufszeiten. Dies bedarf einer Umstellung auf andere Organisationsabläufe und Rollenverteilungen im Unternehmen. Das Wissen, an welchen Rädchen man als Unternehmer drehen muss, um weiterhin erfolg- und ertragreich zu agieren, wird so immer wichtiger. So auch im Nachfolgeprozess – viele haben erkannt, dass es nur die halbe Miete ist, schnell zuzusperren oder günstig einzukaufen, wenn der Ertrag aus dem Bestand ausbleibt.
ÖVM: Was waren Ihre Highlights?
Schöne Erfolge unserer Tätigkeit waren immer wieder Nachfolgeberatungen, bei denen es gelang, trotz „widriger“ Umstände gemeinsam mit dem Makler einen optimalen Weg zu finden. In letzter Zeit waren auch einige Unternehmensanalysen arrivierter Maklerunternehmen sehr spannende Beratungsprojekte. Da konnten wir die Erfolge durch Veränderungen direkt miterleben. Wir haben die Unternehmen im Rahmen einer Standortbestimmung durchleuchtet, Stärken und Schwächen, auch anhand von Branchenbenchmarks, dargelegt und Konzepte für die Verbesserung der Situation entwickelt und mit den Maklern umgesetzt.
ÖVM: Die Österreichische Versicherungsakademie ist seit 25 Jahren erfolgreich. Trotzdem wird vielfach beklagt, dass der Nachwuchs fehlt und zu wenige Leute Interesse am Beruf des Versicherungsmaklers zeigen. Was schlagen Sie vor, um diese Lücke zu beheben?
Diese Frage stellt die gesamte Branche vor große Herausforderungen. Leider gibt es darauf keine einfache Antwort, sonst hätten wir alle kein Problem mehr. Die Ursachen kennen wir alle – das Image des „Versicherungsvertreters“, schwankende und unsichere Einkommenshöhe, usw. Im Rahmen einer Studie haben wir uns angesehen, was Unternehmen anders machen, die erfolgreich Nachwuchs finden und entwickeln. Diese Unternehmen haben in der Region den Ruf eines guten Arbeitgebers und einen klaren USP. Es wird nicht nur auf die Ausbildung in Seminaren, sondern insbesondere auch auf die Mitarbeiterentwicklung im eigenen Unternehmen Wert gelegt. Der Chef ist in diesen Fällen etwas mehr als ein guter Verkäufer und nimmt Führungsaufgaben wahr. Diese Führung haben leider Makler selten im Zuge ihrer Ausbildung erlernt.
ÖVM: Wie findet man den richtigen Nachfolger?
Die Suche nach geeigneten Verkäufern und Nachfolgern ist harte Knochenarbeit. Wir beobachten jedoch eine langsame Veränderung des Images und des Berufsbildes des Versicherungsvermittlers zum Positiven. Wir beschäftigen uns in diesem Zusammenhang sehr intensiv mit dem Thema „Frauen im Vertrieb“, ein Aspekt, der einige Veränderungen in den Rahmenbedingungen voraussetzt, aber in Zukunft sehr erfolgversprechend und nicht mehr wegzudenken sein wird.
ÖVM: Was sind die besonderen Schwerpunkte, die Sie in der Beratung von Nachfolge-Mandaten setzen?
Jeder Nachfolgeprozess ist individuell und verläuft unterschiedlich, weil wir überall andere Ausgangssituationen vorfinden. Das reicht von ganz persönlichen Prioritäten oder Erwartungen für den Ruhestand, Versorgungswünschen, die Berücksichtigung von Vermögenswerten, über die Rechtsform des Unternehmens, bestehende Vereinbarungen oder Verträge, vorhandene potenzielle Nachfolger, die Ertragskraft des Maklerbetriebes bis hin zu rechtlichen oder steuerrechtlichen Konsequenzen. Wir können in unserer Beratung den ganzen Bogen von der Analyse des Ist-Zustandes über Planungsrechnungen für die kommenden Jahre, Unternehmensbewertungen bis hin zu Vertragsverhandlungen und der tatsächlichen Übergabe spannen; dies in aktiver Begleitung des Gesamtprozesses oder auch nur einzelner Bereiche
ÖVM: Wie gehen Sie ein solches Projekt an?
Ganz wesentlich ist für uns die Auftragsklärung zu Beginn des Projektes, um uns auf jene Bereiche zu konzentrieren, die für den jeweiligen Makler passend und zielführend sind. Wir sehen es auch als eine wichtige Aufgabe an, die Komplexität des gesamten Nachfolgevorgangs auf das Wesentliche zu reduzieren. So denken wir mit unserem Kunden beispielhaft verschiedene Varianten mit den entsprechenden Konsequenzen durch, um auch die Wechselwirkungen einzelner Entscheidungen „sichtbar“ zu machen. Die einzelnen Schritte und somit auch ausgewählte Schwerpunkte einer Nachfolgeberatung könnten so aussehen:
- Das passende Konzept
- Entwicklung eines Zeitplans
- Suchen und Finden geeigneter Nachfolger
- Der richtige Wert des Unternehmens
- Die Aussichten für den Nachfolger wie z.B. Finanzierung des Kaufpreises, Übertragung Bestand, Prognoserechnung für die Zukunft
- Verhandlungen und Eckpunkte der Vertragsgestaltung
- Der Ausstieg des bisherigen Maklers
ÖVM: Was wird dabei oft unterschätzt?
Am meisten unterschätzt wird der Faktor Zeit. Viele Makler beginnen viel zu spät, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Auch die scheinbar einfache und vor allem „griffbereite“ Familiennachfolge wird stark unterschätzt. Hier sind Eltern wirklich gefordert, sich ehrlich mit der Frage auseinander zu setzen, ob die Kinder in ihre Fußstapfen treten wollen und von ihren Fähigkeiten und Begabungen auch geeignet sind, die Nachfolge anzutreten. Allzu oft werden wichtige Themen nicht entsprechend kommuniziert, Erwartungen und Bedingungen nicht genannt. Eine nicht funktionierende Nachfolge innerhalb der Familie hat tiefgreifende Konsequenzen!
ÖVM: Warum sollte man als erfolgreicher Makler mit baldiger Aussicht auf den verdienten Ruhestand zu Ihnen kommen? Was unterscheidet Ihre Beratung von anderen Spezialisten?
Wir sind Branchenkenner und Fachspezialisten. Wir kennen sowohl die Versicherer als auch die Vermittler und daher auch die speziellen Herausforderungen, die sich ergeben können. Dafür haben wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung auch Lösungen, die sich in der Praxis bewähren. Andererseits umschließt unsere Nachfolgeberatung die Unternehmensberatung, die Beratung bei steuerlichen und rechtlichen Themen wie auch die Bewertung von Maklerunternehmen. Wir sehen es als großen Nutzen für unsere Kunden an, dass wir Kompetenzen aus verschiedenen Bereichen verknüpfen und die Erfahrung aus vielen erfolgreichen Nachfolgeberatungen einbringen.
ÖVM: Was hat sich beim Bestandsverkauf in den vergangenen Jahren verändert?
Vor allem der Preis – vor 15 Jahren konnten sehr hohe Preise für Bestände oder Maklerunternehmen erzielt werden. In den letzten Jahren haben wir eine Preisreduktion beobachtet, die unter anderem auf die Überalterung in der Branche und damit auf eine große Anzahl an Betriebsaufgaben und auf die Unsicherheiten im Rahmen der Diskussionen zur Versicherungsvermittlerrichtlinie zurückzuführen waren. Auch ist die durchschnittliche Ertragskraft von Versicherungsmaklerunternehmen gesunken. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Seit zwei Jahren steigen die Preise wieder, da wieder mehr Käufer auf den Markt drängen.
Die Qualität der Nachfolge – früher war es oft so, dass man sich mit den Kundenlisten zufrieden gab. Jetzt wird es immer entscheidender, in welcher Form und Qualität die Kunden übertragen werden und welche Rolle der bisherige Makler im Übergabeprozess einnimmt. Eine aktive mehrjährige Bestandsübertragung durch den Betriebsübergeber wirkt sich sehr positiv auf den Kaufpreis aus, weil dadurch auch der zukünftige Ertrag aus dem Unternehmen spürbar erhöht wird.
Und dann auch noch die steuerliche und rechtliche Komponente – ein reiner Bestandskauf stellt zunehmend Herausforderungen dar. Gilt es doch, das Thema der Einzel- oder Gesamtrechtsnachfolge zu prüfen und alternativ den Kauf des Gesamtunternehmens oder entsprechender Anteile zu überlegen.
ÖVM: Wenn Sie in die Zukunft blicken: Welche großen Veränderungen in der Maklerbranche sehen Sie kommen? Und wird die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung Auswirkungen auf die Vermittlung von Versicherungen haben?
Makler/innen müssen sich entscheiden, ob sie sich größeren Verbünden anschließen oder spezialisieren. Der Zulauf zu den großen Maklervereinigungen steigt jedenfalls an. Viele kleine Makler suchen in Kooperationen die Lösung zur Bewältigung der Herausforderungen, die sich aufgrund der Datenschutzgrundverordnung, Digitalisierung und IDD auftun, jedoch sind nicht alle Kooperationen so aufgestellt, dass diese Themen entsprechend abgedeckt sind.
Dann muss auch der Maklerservice erkennbarer werden. Es ist notwendig, dass der Kunde in der persönlichen Beratung einen echten und spürbaren Zusatznutzen erhält, sonst wird man diesen Kunden an die Konkurrenz oder andere Vertriebswege verlieren.
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die Zukunft eines Maklerunternehmens ist gelebtes Unternehmertum - die Unternehmensführung, Grundwissen in der Betriebswirtschaft und die aktive Gestaltung der Prozesse im eigenen Unternehmen, sowie die Motivation im eigenen Team. Wir erwarten, dass sich die Anzahl der Maklerunternehmen reduzieren wird. Da der Kuchen gleich groß bleibt, werden die Stücke weniger und dadurch größer. Das ist voraussichtlich auch notwendig, da sich die Courtagen eher reduzieren werden.
Wolfgang Willim (57) ist Unternehmensberater mit Fokus auf die Versicherungsbranche und zählt zu den ausgewiesenen Experten für Unternehmensnachfolge.
Ulrike Seyss-Willim (55) ist Unternehmensberaterin und deckt alle steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen rund um die Unternehmensnachfolge ab. (ws)
Erfolgreiche Unternehmensnachfolge: der Weg und das Ziel
Konfuzius soll gesagt haben: „Der Weg ist das Ziel“
Viele stimmen diesem Satz zu, aber warum eigentlich? „Weg“ = „Ziel“ – wörtlich genommen, ein unsinniger Satz. Philosophisch gesehen, lässt er viel Raum zur Interpretation offen: die Erreichung des Zieles ist nicht wichtiger als die Art und Weise, wie man es erreicht hat, im Sport z.B. ist es wichtiger dabei zu sein, als zu gewinnen, oder er bedeutet schlicht, dass es kein konkretes Ziel gibt, sondern der Weg an sich der eigentliche Sinn der Unternehmung ist.
Im unternehmerischen Sinn gedacht, gehören Weg und Ziel zusammen, beide sind wichtig!
Der Weg kann als Reifeprozess gesehen werden – es geht um das bewusste Sammeln von Erkenntnissen über das eigene Unternehmen in Bezug auf Nachfolgetauglichkeit, über den Markt, die potentiellen Interessenten, die Weiter- bzw. Entwicklung von Kompetenzen im Unternehmen für die Übergabe. Sehen Sie den Weg als Entwicklungsstrecke von dem 1. Gedanken an Nachfolge bis zur Übertragung und Fortführung durch den Nachfolger.
Fokussieren Sie sich auf das Ziel und den Weg
Wer sich nur auf den Weg macht, aber keine erkennbare Richtung vorgibt, kommt vielleicht nie dort an, wo er gerne hin möchte – Ziel verfehlt! Und wer sich nur auf das Ziel, den Tag X der Übergabe oder den Preis X, konzentriert, der empfindet die Entwicklungsstrecke als Zeitverschwendung und vergeudet damit wertvolle Unternehmensressourcen und/oder auch bares Geld. Der flexible Fokus ist ein guter Lösungsansatz – konzentrieren Sie sich auf Ziel und Weg. Je nach Situation und Bedarf können Sie den Fokus auf Weg oder Ziel scharf stellen.
Wie kann der flexible Fokus in der Praxis aussehen?
Fokus Ziel
Der Kaufpreis ist keine fixe Größe – er ist abhängig von der Qualität des Bestandes, der strukturellen und wirtschaftlichen Qualität des Unternehmens, der Qualität und Kompetenz Ihrer Mitarbeiter, aber auch vom gewählten Nachfolgemodell. Das erfolgreiche Weiterbestehen Ihres Unternehmens und die gute, weitere Betreuung Ihrer Kunden ist kein Fixpunkt – sie sind ebenso abhängig von Ihren weiter tätigen Mitarbeitern, der unternehmerischen und menschlichen Qualität Ihres Nachfolgers und natürlich auch von der Art und Weise der Übertragung des Kundenstockes. Die beiden angeführten Ziele sind nur eine beispielhafte Aufzählung, in der Praxis finden sich oft mannigfaltige Zielvorstellungen, die es zu fokussieren gilt.
Fokus Weg
Analyse - am Beginn ist eine qualitative Analyse und Bewertung der Potenziale Ihres Unternehmens hilfreich und sinnvoll. Unterziehen Sie Ihr Unternehmen einem „Gesundheitscheck“ – nicht nur die Führung des Unternehmens, auch die Wirtschaftlichkeit, die vorhandenen Kompetenzen im Unternehmen und, ganz wesentlich, Ihr Kundenbestand sollten untersucht werden. In diesem Zusammenhang auch die Vereinbarkeit Ihrer persönlichen Ziele und Vorhaben mit den aktuell vorhandenen Möglichkeiten, die das Unternehmen bietet.
Ist-Stand – Soll-Stand – Handlungen setzen - so können neben dem aktuellen Status exakt jene Themen und Aktivitäten ermittelt werden, mit denen Sie Ihren Bestand und Ihr Unternehmen deutlich optimieren und so in einem späteren Verkaufsprozess höhere Erlöspotenziale schaffen können. Wenn Sie so wollen, gilt es „die Braut zu schmücken.“
Organisation - in einem weiteren Schritt sollten alle notwendigen organisatorischen Maßnahmen, rechtlichen Rahmenbedingungen und die Einflüsse externer Faktoren überprüft werden, damit Ihr Unternehmen auch aus dieser Perspektive heraus auf einen reibungslosen Übergabeprozess vorbereitet werden kann.
Nachfolgemodelle - nicht zuletzt sollten mögliche und sinnvolle Nachfolgeoptionen geprüft werden, auch wie diese zu Ihrem Unternehmen und Ihren Vorhaben passen.
Wegstrecke zum Ziel
Der Wert und die Prognose – Experten können anhand anerkannter betriebswirtschaftlicher Bewertungsverfahren und aktueller Parameter den Unternehmenswert ermittelt. Der Wert eines Unternehmens ergibt sich aus dem erwarteten zukünftigen finanziellen Nutzen. Unter Annahme verschiedener Szenarien können Sie im Zuge der Bewertung auch Einblicke in die finanzielle Zukunft des Unternehmens gewinnen und so, in Abhängigkeit zur priorisierten Übergabestrategie, durch konkrete unternehmerische Aktivitäten den Wert Ihres Unternehmens zielgenau steigern. Wichtig im Zusammenhang mit der Wertermittlung ist immer auch der Aspekt, in welcher Art und Weise die Übertragung stattfinden wird.
Nachfolge- und Übergabeplan – ein wichtiger Punkt auf der „Entwicklungsstrecke“ ist der Plan im Detail! Checken Sie mit Experten, welche Maßnahmen in welcher zeitlichen Reihenfolge notwendig sind, um organisatorisch und rechtlich die Voraussetzungen für einen bestens funktionierenden Übergabeprozess zu schaffen.
Prognoserechnung – Controlling – Prognoserechnungen bieten Ihnen einen Blick auf die zukünftige Ertragssituation Ihres Unternehmens. Aufgrund einer vorangegangenen Unternehmensanalyse zeigen sie auf, welche Faktoren den Unternehmenswert verändern und wie Investoren oder Nachfolger durch zielgerichtetes Controlling auch zukünftig erfolgreich arbeiten können. Zudem haben Prognoserechnungen in einem ersten Schritt den Vorteil einer Spielwiese, auf der Sie im Trockentraining die finanziellen Auswirkungen verschiedener Investitionen oder Veränderungen im Unternehmen testen können.
Sie haben sich auf Ihrem Weg sehr intensiv mit Ihrem Unternehmen auseinander gesetzt. Vorhandene Stärken können werterhöhend angeführt werden, eventuelle Risiken werden sichtbar und können in der Diskussion mit Experten durch verschiedene Handlungsszenarien oder Modelle minimiert oder ganz aus der Welt geschaffen werden. Sie verfügen nun über einen detaillierten Plan und einen definierten Prozess, wie Sie Ihr Unternehmen fit für die Übergabe machen und optimal übertragen können.
Viel Erfolg für den Weg und das Ziel wünscht
Ihre Ulrike Seyss-Willim
Der Faktor Zeit bei Firmenübergaben
Eine Frage der Zeit – ist Zeit wirklich Geld?
Denken wir an Arbeitszeit, hier sind wir uns einig, sie kostet bares Geld!
Kostet es auch Geld, sich keine Zeit zu nehmen?
Denken wir an Nachfolge. Am Beginn der Fachartikel und Vorträge zum Thema steht immer der Faktor Zeit. Zu Recht, denn wer hudelt, macht Fehler! Gerade bei essentiellen und weitreichenden Entscheidungen oder Prozessen zu schnell und dadurch unsorgfältig zu sein, kann tatsächlich bares Geld kosten!
Nehmen Sie sich Zeit
Hören Sie sich manchmal sagen: „Eigentlich habe ich jetzt gar keine Zeit, um mich um meine Firmenübergabe zu kümmern“? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Unternehmern. Die Aufgabe des eigenen Unternehmens ist tatsächlich eine große Herausforderung und auch Veränderung für alle Beteiligten, nicht nur in finanzieller, sondern auch in emotionaler Hinsicht. Änderungen der Lebensbedingungen gehen häufig nicht ohne Angst und Verunsicherung ab. Es ist nur allzu verständlich, dass viele von uns, der Generation 50+, die Gedanken an Nachfolge auf die lange Bank schieben. Erfolg stellt sich hier durch eine einzige Tätigkeit ein: Tun!
Es ist Zeit!
Wofür ist es denn jetzt Zeit, und wie sollen Sie es angehen, und was sollen Sie denn tun?
Am Beginn jedes Nachfolgeprozesses stehen Ihre eigenen, ganz individuellen Überlegungen, was mit Ihrem Unternehmen in Zukunft passieren soll.
1.) Delegieren Sie Aufgaben Ihres Arbeitsalltages an Ihre Mitarbeiter, zuerst die kleinen, einfachen, dann gelingt es besser. So bereiten Sie sich mehr freie Zeit zum Nachdenken und Ihr Maklerunternehmen besser auf das „Weiterbestehen“ ohne Chef vor.
2.) Nachfolge hat auch mit Vision zu tun! Wie sieht das Idealbild Ihrer persönlichen Zukunft und das Ihres Maklerunternehmens aus?
Eine Unternehmensnachfolge ist ein sehr komplexer Vorgang. Nicht nur die Soft-Facts müssen Beachtung finden. Auch die Hard-Facts, wie steuerliche, rechtliche, arbeitsrechtliche, sozialversicherungsrechtliche, gewerberechtliche, erbrechtliche Komponenten müssen geprüft werden. Gerade in der Phase der Initiierung, in der die Nachfolge gedanklich vorbereitet wird, erleben wir viele Hürden und Stolpersteine.
Zeit für zwei Beine
Es gilt Ihre Vision auf zwei Beine zu stellen, damit sie auch funktioniert. Was sollten Sie noch „bedenken“?
1.) Vor allem den Grundsatz, es gibt immer viel mehr Möglichkeiten, als Sie denken!
2.) Lebenswerk - Betriebsaufgabe oder Weiterführung?
3.) Übergabemodelle – gegen Kaufpreis oder geschenkt
4.) Finanzielle Ziele – staatliche und/oder private Pension ausreichend? Verkaufserlös unbedingt zur finanziellen Absicherung des Lebensstandards notwendig?
5.) Versorgungsmodell für Familie?
6.) Zeitpunkt der Übergabe – gesetzlicher Pensionsanspruch ab wann?
7.) Wie müsste mein Nachfolger „beschaffen“ sein? Berufserfahrung? Gewerberechtliche Befähigung?
8.) Wie viel Zeit steht bis zum gewünschten Übergabestichtag noch zur Verfügung?
Wenn Sie ein Bild vor Augen haben, wie Sie Ihre Firmenübergabe gestalten wollen, ist es an der Zeit, sich mit Experten zu beraten. Gemeinsam können dann verschiedene Varianten mit den entsprechenden Konsequenzen durchgedacht werden, damit Sie ein für sich passendes Konzept finden können.
Alles zu seiner Zeit
1.) Information & Bestandsaufnahme –
ist Ihr Unternehmen fit für die Übergabe? Unternehmensanalyse, Übergabeformen
2.) Analyse & Strategie –
Unternehmensbewertung (Preis und Wert Ihres Unternehmens), Finden des geeigneten Nachfolgers, Rechtsform des Unternehmens passend?
3.) Konzept & Plan –
Zeitpunkt festlegen, Rückzug planen, Rechtliches, Steuerliches
4.) Umsetzung & Übertragung –
Einarbeitung, Nachfolge kommunizieren, Wechsel vollziehen
Nehmen Sie sich die Zeit,
denn das Finden eines Nachfolgers ist nicht immer einfach. Ein Denken in Szenarien sowie die frühzeitige Initiierung des Nachfolgeprozesses sind empfehlenswert.
Auch die Klärung von Fachthemen, wie steuerliche oder vertragsrechtliche Fragen, oder die
Finanzierung und Unternehmensbewertung benötigen Zeit.
Eine Prozessbegleitung durch erfahrene Nachfolgeexperten mit Branchenwissen ist empfehlenswert, um mit der notwendigen Weitsicht zur richtigen Zeit die richtigen Fragen zu stellen.
Wir nehmen uns die Zeit, mit Ihnen gemeinsam die Möglichkeiten durchzudenken und den besten Weg zu finden.
Eine erfolgreiche Zeit, bis zum nächsten Mal!
Ihre Ulrike Seyss-Willim
Unternehmensberater SEWICO startet Nachfolge-Seminare für ÖVM
Der Österreichische Versicherungsmaklerring (ÖVM) hat eine Kooperation mit der auf Nachfolgethemen und Betriebsübergaben spezialisierten Wiener Unternehmensberatung SEWICO Consulting GmbH vereinbart. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden Wolfgang Willim und Ulrike Seyss-Willim ab Juni 2018 mehrere Workshops, Seminare und vergünstigte Beratungen für Versicherungsmakler/innen anbieten, die ihre Bestände oder Unternehmen übergeben möchten.
Der ÖVM ist Österreichs größte unabhängige Branchenvertretung für Versicherungsmakler und Vermittler und betreibt mit der Österreichischen Versicherungsakademie (ÖVA) die wichtigste branchenspezifische Aus- und Weiterbildungsorganisation. Der Verband hat 2015 mit Follow-me! eine eigene Online-Plattform für die Betriebsnachfolge gestartet, um auf die zunehmenden Herausforderungen der Branche hinzuweisen. „Mit SEWICO haben wir nun einen weiteren anerkannten Branchenexperten mit an Bord“, freut sich ÖVM-Präsident Alexander Punzl.
Wolfgang Willim präzisiert das Angebot so: „Registrierte Mitglieder der Plattform werden in den Genuss weiterer Vorteile und Begünstigungen kommen, etwa regelmäßige und tieferreichende Informationen zu spezifischen Themen des Übergabeprozesses, kostenfreie Erstgespräche zur Übergabe im Ausmaß von bis zu zwei Stunden, vergünstigte Seminare und laufende, persönliche „Erinnerungs-Timer“, um auf Deadlines und relevante Termine hingewiesen zu werden.“
Das erste Seminar „Familiennachfolge – wichtige Aspekte für die erfolgreiche Nachfolge“ wird bereits im Juni 2018 jeweils in Wien und Tirol stattfinden. Ein Praxisworkshop zur „Nachfolge – den Sieger erkennt man am Start, Praxisbeispiele erfolgreicher Betriebsnachfolgen“ ist im Oktober 2018 in Wien und im November 2018 in Tirol geplant. Ein Impulsreferat zu den wichtigsten Inhalten wird Wolfgang Willim bereits am 12. April auf dem ÖVM-Forum in Linz halten.
Für Willim ist es vorrangiges Ziel, die österreichweite Awareness für die Nachfolgeproblematik bei Versicherungsmaklern zu verbessern. Das soll mit noch aktiverer Kommunikation im Rahmen der Follow-me-Aktivitäten ermöglicht werden. Der Branchenexperte will nicht nur das Interesse und die Betroffenheit steigern, sondern auch mit entsprechenden Beratungsangeboten die einzelnen Nachfolgen unterstützen, individuell auf die jeweilige Situation abgestimmt.
Über SEWICO
Die Wiener Unternehmensberatung SEWICO Consulting GmbH ist seit 2011 auf Versicherungsmakler und Versicherungsthemen spezialisiert, insbesondere Unternehmertum und Nachfolge. Abgedeckt werden nicht nur IT, Verkaufs- und Büroorganisationsthemen, sondern auch rechtliche und steuerliche Fragen. Wolfgang Willim zählt zu den ausgewiesenen Experten für Unternehmensnachfolge, Ulrike Seyss-Willim hat viele Jahre lang eine Steuerberatungskanzlei geführt und deckt alle steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen rund um die Unternehmensnachfolge ab.