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Kleines Facebook 1x1

Avatar of Susanne Kondziolka Bloch Susanne Kondziolka Bloch | 05. Dezember 2022 | Wirtschaft & Steuern

 

Dieser Artikel ist an diejenigen unter Ihnen gerichtet, die noch eher wenig mit Facebook zu tun hatten oder ihr Profil soweit optimieren wollen, dass man besser auf sie aufmerksam wird.

 

Bevor Sie mit Facebook so richtig loslegen, sollten Sie sich zwei Dinge überlegen:

1. Welche Ziele wollen Sie mit Facebook erreichen (Kundenbindung, Kundengewinnung, Aufbau einer Marke)?

2. Wie sieht Ihr idealer Kunde aus (Alter, Geschlecht, Beruf, Interessen, …)?

 

Danach sollten Sie Ihre Strategie auslegen. Das beginnt schon mit der Ansprache an Ihre Leser – per „Sie“ oder per „du“? Hören Sie hier auf Ihr Bauchgefühl – Sie sollten authentisch rüberkommen und sich nicht von anderen beeinflussen lassen. Es geht lediglich um die Ansprache in Ihren Beiträgen, wie sie außerhalb von Facebook & Co. korrespondieren, ist ein anderes Thema.

Ich habe auf sämtlichen meiner Social Media-Kanäle das „du“ gewählt, weil ich mich damit wohler und meinen Kunden verbundener fühle. Aber das sollte jeder wählen, wie es für ihn und seine Zielgruppe am besten passt.

Starten wir mal mit den grundlegenden Unterschieden zwischen Facebook Profil, Facebook-Seite und Facebook-Gruppe. Diese sorgen gerade zu Beginn oft zu Verwechslungen:

 

1. Facebook-Profil:

Damit ist Ihr privates Facebook Konto gemeint.

Bei einer Anmeldung auf Facebook wird automatisch ein Profil erstellt.

Über dieses Profil können Sie sich dann mit anderen Menschen befreunden. Dies bedeutet, andere können Ihnen Freundschaftsanfragen senden und auch Sie können aktiv Freundschaftsanfragen verschicken. Sie müssen jede Anfrage einzeln bestätigen.

Aktuell erlaubt Facebook maximal 5.000 Freunde, mit denen Sie befreundet sein können.

Beiträge, die Sie über Ihr Profil posten, können jeweils individuell als „öffentlich“ oder „nur für Ihre Freunde“ angezeigt werden.

Facebook sieht es übrigens nicht gerne, wenn Sie Ihr privates Profil für Businesszwecke nutzen. Für geschäftlichen Content sollten Sie daher unbedingt eine Facebook-Seite einrichten, sonst drohen Abmahnungen oder gar die Sperre Ihres Profils.

 

2. Facebook-Seite

Eine Facebook-Seite, auch Fan-Page genannt, muss man aktiv selbst erstellen. Die Voraussetzung dafür ist ein Profil.

Drückt jemand den „Gefällt mir“-Button, um Ihnen zu folgen, ist er/sie sozusagen Fan Ihrer Seite (keine Bestätigung von Ihnen notwendig).

Beim Abonnieren Ihrer Seite kann ein Besucher auswählen, ob er beispielsweise alle Beiträge sehen möchte oder er zwar „Gefällt mir“ klickt, aber sich für keinerlei Veröffentlichungen auf Ihrer Fan-Page interessiert.

Besonders wichtig und wertvoll sind natürlich die Abonnenten, die alle Ihre Beiträge sehen möchten.

Auf Fan-Seiten sind alle Beiträge öffentlich, hier hat man gar keine Möglichkeit, die Sichtbarkeit einzuschränken.

Sie können mit einer FB-Seite auch Werbung schalten (kostenpflichtig). Das sind jene Beiträge, die Sie in Ihrem eigenen Newsfeed mit dem Vermerk „Gesponsert“ erkennen können.

Dazu sollten Sie allerdings schon Facebook-Erfahrung haben und genau wissen, was Sie wollen. Andernfalls ist hier sehr schnell Ihr Werbebudget sinnlos verschwendet. Facebook-Ads sind und bleiben eine eigene Wissenschaft und es ändert sich hier ständig etwas. Nicht umsonst gibt es dafür eigene Agenturen, die sich allein dem Facebook-Algorithmus verschrieben haben und die Ads-Schaltung professionell anbieten.

 

3. Facebook-Gruppe

Sie können auf Facebook auch Gruppen zu einem bestimmten Thema bilden.

Ebenso können Sie Mitglied von Gruppen werden.

In Gruppen sind die FB-Reichweiten meist sehr gut, weil es ja der Wunsch von Facebook ist, uns auf dieser Plattform zu vernetzen und auszutauschen – und das möglichst lange.

 

Profi-Tipp 1:

Ein privates Profil als Fan-Page zu benutzen, verstößt nicht nur gegen die Nutzungsvereinbarungen von Facebook, es schränkt Sie auch in der Nutzung extrem ein. Zusätzlich bräuchte es lediglich die Meldung eines x-beliebigen Benutzers und schon kann das Profil von Facebook geschlossen werden.

Daher sollten Versicherungsmakler unbedingt eine Firmen-Seite einrichten, egal wie groß Ihr Maklerbüro ist. Alles andere wirkt schlichtweg unprofessionell.

 

Profi-Tipp 2:

Verlinken Sie Ihre Seite im privaten Profil, damit machen Sie nicht nur Ihre Freunde auf die Seite aufmerksam, sondern alle künftigen Profil-Besucher.

In Ihrem Profil klicken Sie dazu „Info“ und dann „Arbeit & Ausbildung“ – hier Ihren Arbeitsplatz bearbeiten oder einen Neuen hinzufügen – wenn Sie hier den Namen Ihrer Seite tippen (nachdem Sie diese angelegt haben), wird Ihnen diese vorgeschlagen – auswählen – auf öffentlich stellen (rechts auswählbar).

Im gleichen Fenster können Sie auch noch Schulen und Hochschulen hinzufügen.

 

Profi-Tipp 3:

Sie können Ihr Profil aus der Sicht eines Besuchers betrachten und damit prüfen, wie es nach außen (und somit auf neue Besucher) hin wirkt. Dazu gehen Sie auf Ihrem Profil auf den Button mit den 3 Punkten und klicken „Anzeigen aus der Sicht von …“.

So können Sie noch feintunen und optimieren.

 

Profi-Tipp 4:

Wählen Sie als Profilbild (das kleine runde) auf Ihrer Firmenseite ein gutes Foto von Ihnen und kein Logo etc. Dieses Bild erscheint bei jedem Ihrer Beiträge und sollte daher sympathisch wirken und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Wir arbeiten schließlich in einem Dienstleistungsbereich, wo wir uns nur in persönlichen Dingen von anderen abgrenzen können.

Und bitte wählen Sie nicht dasselbe Bild wie vom privaten Profil (keine Unterscheidung möglich), ebenso kein Ganzkörperfoto. Nehmen Sie ein Bild, wo man Ihr Gesicht klar und deutlich erkennen kann (keine Sonnenbrille, Kappe, etc.).

Jedes Mal, wenn Sie Ihr Bild ändern, wird ein neuer Beitrag auf Ihrer Seite erstellt. Derartige Beiträge bekommen meist eine hohe Reichweite.

Zwecks Wiedererkennungswert sollten Sie das Profilbild nicht regelmäßig wechseln, sondern möglichst bei einem bleiben.

 

Profi-Tipp 5:

Auch das Titelbild (das große eckige) Ihrer Firmenseite ist wichtig, ist es doch das Erste, was Ihr Besucher sieht, wenn er auf die Seite kommt. Wählen Sie auch hier ein Bild mit Wiedererkennungswert und einem Konnex zu Ihrem Unternehmen.

Sie können das Titelbild mit einem Call-to-Action-Button nutzen, um dadurch neue Kunden zu gewinnen oder auf bestimmte Firmenevents (z.B. ein bevorstehendes Webinar) oder Ihre Spezialprodukte hinzuweisen. Häufig bleibt dieser wertvolle Platz leider gänzlich ungenützt.

Durch die vielseitige Nutzungsmöglichkeit des Titelbildes macht es Sinn, dieses häufiger zu wechseln.

 

Welche Begriffe sollten Sie zu Beginn sonst noch kennen?

Veranstaltungen können Sie in FB-Gruppen und auf Ihrer Fan-Page erstellen.

 

Creator Studio

Hier können Sie für die eigene Fan-Page Beiträge zeitlich planen (übrigens auch für Instagram). Das ist sehr praktisch, weil man zu fixen Zeiten im Voraus die Veröffentlichung eingibt. Gerade wiederkehrende Beiträge wie z.B. „Mein Montags-Tipp“ lassen sich so wunderbar vorab produzieren und planen, ohne dass Ihre Seiten-Besucher während Ihres Urlaubes leer ausgehen müssen.

 

Live-Videos

Diese bringen immer noch viel mehr Reichweite als ein einfacher Beitrag oder ein vorab aufgenommenes Video. Hier kommen wir mit anderen in den Austausch und das „belohnt“ Facebook mit einer hohen Sichtbarkeitsrate.

Sie finden den „Live“-Button unmittelbar unter dem Fenster „Beitrag erstellen“ und können damit direkt live gehen. Sie können ganz spontan auf diese Weise eine Info an Ihre Kunden aussenden oder – wie es viele Unternehmer machen – fixe Zeiten dafür einplanen (z.B. jeden Freitag um 8:00 h ein Praxis-Tipp, …).

 

Impressum

Ohne geht es auch bei Facebook nicht. Jede Facebook-Seite braucht ein Impressum, egal ob Sie darüber etwas verkaufen oder nicht.

Sie können das auch durch eine Verlinkung auf Ihr Webseiten-Impressum lösen (da sollte man allerdings darin textlich erwähnen, dass das verlinkte Impressum auch für die Facebook-Seite gilt).

 

Datenschutz

Auch die Datenschutzhinweise sind notwendig, wenn Sie eine Facebook-Seite oder -Gruppe haben. Dafür gibt es zahlreiche Vorlagen im Internet, die leicht eingebunden werden können.

Sollten Sie hier auf kostenlose Rechtsservice Seiten im Netz zurückgreifen, achten Sie auf allfällige Vorschriften zu Quellenangaben (das ist nämlich oft die Voraussetzung für deren kostenlose Nutzung). Erst kürzlich musste eine Kundin von mir dafür eine Abmahnung von rd. EUR 900,00 bezahlen, weil sie diesen Hinweis nicht mit angeführt hatte.